Es ist eine traurige Nachricht, denn ein Stück Warener Geschichte verschwindet:
Die denkmalgeschützte Villa in der Bahnhofstraße, die vor zwei Wochen gebrannt hat, ist nicht mehr zu retten. Sie muss abgerissen werden.
Das erklärten die Neustrelitzer Eigentümer des Hauses sehr traurig im Gespräch mit „Wir sind Müritzer“.
Eigentlich wollten Dr. Karin Köppen und ihr Mann Karl-Heinz Rüdele aus Neustrelitz im Sommer in ihre im Jahr 1899 gebaute Villa einziehen. Jetzt stehen sie im wahrsten Sinne des Wortes vor einem Trümmerhaufen.
„Die Gutachter haben festgestellt, dass unser Haus nicht mehr zu retten ist und auch möglichst schnell abgerissen werden muss, da Einsturzgefahr besteht“, erzählt Karl-Heinz Rüdele, und man merkt ihm an, wie sehr in dieser Brand mitgenommen hat.
Er und seine Frau waren am Abend des 17. Februar gerade auf der Autobahn unterwegs, als sie der Anruf des völlig verzweifelten Bauunternehmens erreichte, der ihnen von dem Feuer berichtete. „Da mussten wir erst einmal einen Parkplatz suchen. Das konnten wir nicht glauben“, so der Neustrelitzer. Dennoch war die erste Frage: „Es ist doch hoffentlich niemandem etwas passiert.“
Das Paar wollte den Ruhestand in Waren genießen und hat in die Sanierung der Villa sehr viel Herzblut gesteckt. Eineinhalb Jahre fuhren die Eigentümer quer durch Deutschland, um nach Materialen für das denkmalgeschützte Haus zu suchen, eine hohe sechsstellige Summe investierten sie bereits in ihren Altersruhesitz. Doch der Traum vom Traumhaus ist geplatzt. Was das verherrende Feuer nicht vernichtet hat, zerstörte das Löschwasser.
Ausgelöst wurde der Brand durch Schweißarbeiten. Dadurch fing die Ummantelung eines Wasserrohres Feuer, das sich über einen Schacht rasend schnell ausbreitete. Die Handwerker hatten alleine keine Chance, den Flammen Herr zu werden.
Wie es nach dem jetzt leider unausweichlichen Abriss auf dem Grundstück weiter geht, wissen Karl-Heinz Rüdele und die Hals-Nasen-Ohren-Ärztin Dr. Karin Köppen derzeit noch nicht. „Wir sind einfach noch zu geschockt, um darüber klare Gedanken fassen zu können“, so der Hausbesitzer.