Der Vorstand der krisengeschüttelten AWO Müritz ist wieder führungslos. Nach nicht einmal einem Jahr als Vorstandsvorsitzende hat Dagmar Kaselitz heute die Segel gestrichen und angekündigt, den Vorsitz abzugeben.
Sie will damit weiteren Spekulationen zu einer Interessenkollision zwischen ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit für die AWO Müritz und ihrer hauptamtlichen Arbeit als Integrationsbeauftragte der Landesregierung konsequent entgegentreten.
Erst heute hatte die Ostseezeitung von weiteren staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen wegen Unregelmäßigkeiten bei der AWO Müritz berichtet. Dabei geht es laut Ostseezeitung um zu viel gezahltes Geld von Bewohnern des Pflegeheimes Penzlin.
Die Summe, die im Raum steht und ungerechtfertig kassiert worden sein soll, bewegt sich im Millionenbereich.
So scheint der Rückzug von Kaselitz nicht von ungefähr zu kommen, denn im Artikel heißt es auch, dass sie von den neuen Ermittlungen der Staatsanwaltschaft nichts wisse und sie bekanntlich im Sozialministerium des Landes arbeite.
Und eben jenes Sozialministerium soll die AWO kontrollieren.
Kaselitz ist im November vergangenen Jahres zur Vorsitzenden gewählt worden, nachdem die AWO Müritz im Sommer bekanntlich von einem Skandal erschüttert wurde.
Inzwischen wird die AWO von einem externen Geschäftsführer geführt, für den Posten soll es nach Informationen von „Wir sind Müritzer“ aber mehrere Bewerbungen geben. Eine Entscheidung dazu ist noch nicht gefallen.
Foto: SPD