Diese Nachricht überrascht wohl nur wenige: Der Ausbau des Warener Hafens – von Anfang an aufgrund der immensen Kosten umstritten – wird noch teurer. Und zwar noch einmal um rund eine Million Euro!
Das geht aus dem aktuellen Kontrollbericht zum Stand der Arbeiten hervor, den die Stadt gestern freigegeben hat. So liegen die Gesamtkosten nunmehr bei etwa 9,5 Millionen Euro. Voraussichtlich. Denn ob das Ende der Fahnenstange damit erreicht ist, steht in den Sternen.
Zur Erinnerung: Als die Stadt den umfangreichen Ausbau des Hafens geplant hat, ging man von Kosten von etwa 7 Millionen Euro aus.
Doch noch bevor überhaupt das erste Baufahrzeug anrückte, stieg die Summe im Herbst 2014 bereits auf 8,3 Millionen Euro.
Kein Grund für die Mehrheit der Stadtvertreter, das Vorhaben zu stoppen. Allerdings machten sie ein bisschen „Du, Du“ und wollten eine Garantie, dass es es nicht zu weiteren Steigerungen kommt. Die hat ihnen aber niemand gegeben.
Warum, zeigt sich jetzt nicht zum ersten Mal, denn zwischenzeitlich musste die Stadt schon einmal über Mehrkosten berichten, die Summe stiegt auf 8,5 Millionen Euro. Nun also 9,5 Millionen Euro.
Für die Mehrkosten sind laut Kontrollbereicht zum einen die erhöhten Aufwendungen bei den Gründungsarbeiten verantwortlich, zum anderen jede Menge Nachträge von Baufirmen und zum dritten zusätzliche Leistungen. So wurde die marode Stützwand zum Fischereihafen außerplanmäßig abgerissen und erneuert, was zusätzlich rund 190 000 Euro verschlang.
Wie es aussieht muss die Stadt aber auch die Mehrkosten wieder nicht alleine tragen, sondern kann sich erneut aufs Land verlassen, dass allem Anschein nach 80 Prozent Steuergelder dazu schießt.
In Waren laufen inzwischen Wetten, wie hoch die Kosten noch steigen. Nicht ganz unberechtigt, denn wie es im Kontrollbericht schon mal vorsorglich heißt, sind auch die weiteren Arbeiten „nicht gänzlich risikofrei“.
Es gibt aber auch gute Nachrichten vom Haufenausbau: Die Arbeiten liegen im Plan und sollen wie vorgesehen im Herbst dieses Jahres beendet werden. Schon zur Müritz-Sail im Mai will die Stadt die Nordmole einweihen.
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