Der Warener Liberale Toralf Schnur will auch wieder in der „großen Politik“ mitmischen. Am Wochenende wurde der 41-Jährige zum Vorsitzenden des FDP-Kreisverbandes Mecklenburgische Seenplatte gewählt – ohne Gegenstimme.
Eigentlich hatte sich Schnur vor einem Jahr aus dem Kreisvorstand der FDP zurückgezogen und angekündigt, sich auf die Arbeit als Stadtvertreter in Waren konzentrieren zu wollen. Dass er jetzt erneut Verantwortung übernommen hat, erklärt er unter anderem damit, dass er verhindern will, dass Martin Schulz Bundeskanzler wird.
„Der völlig übertriebene Personenkult um den Kanzlerkandidaten Martin Schulz hat mich jetzt dazu gebracht, erneut mitzumachen und Verantwortung zu übernehmen. Es muss dafür gesorgt werden, dass den Menschen vor der Wahl klar gezeigt wird, dass sie es sein werden, die die Versprechen dieses Kanzlerkandidaten bezahlen. Sämtliche Leistungsträger, wie Arbeiter, Angestellte, Unternehmer, Selbstständige und Freiberufler sollten sich sehr genau damit beschäftigen, was hier gefordert wird. Ich werde also alles daran setzen, um zu verhindern, dass dieser Mann Kanzler wird, damit es Deutschland auch zukünftig besser geht“, so Toralf Schnur in einer Presseerklärung.
Neben dem Kreisvorsitzenden wurden Bertram Barthel aus Neubrandenburg und Gerhard Kresin aus Penzlin zu seinen Stellvertretern gewählt. Den Kreisvorstand komplettieren Mirko Renger aus Altentreptow als Schatzmeister, Manfred Pawlowski aus Neubrandenburg als stellvertretender Schatzmeister, Gerhild Weiß aus Malchow als Beisitzerin, Annika Bass aus Rechlin als Beisitzerin und Simone Barthel aus Neubrandenburg ebenso als Beisitzerin.
Der FDP Kreisverband Mecklenburgische Seenplatte ist mit etwa 100 Mitgliedern der größte Kreisverband in Mecklenburg-Vorpommern. Speziell in den letzten Jahren ist ein deutlicher Trend erkennbar, die Anzahl der weiblichen Mitglieder beträgt fast 40 Prozent.
Dazu stellte der neue Kreisvorsitzende heraus: „Andere Parteien fordern eine Frauenquote als Retter der Frauenrechte. In unserer Partei gab es noch nie eine Frauenquote und die wird es auch nicht geben und trotzdem haben immer mehr Frauen Lus,t bei der FDP mitzumachen. Interessant ist dabei ganz besonders, dass die weiblichen Mitglieder immer wieder betonen, dass sie gerade deshalb auch zur FDP kommen, weil es dort keine Frauenquote gibt. Letztlich sehen sich unsere Frauen eben nicht als Quotenfrauen, was ich persönlich sehr angenehm finde.“