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Stadt stößt Sportfreunde in Waren-West vor den Kopf

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Verriegelt und verrammelt: Wieder eine Freizeitmöglichkeit weniger in Waren, wieder schiebt die Stadtverwaltung dem Freizeitvergnügen vieler Warener einen Riegel vor. Der Sportplatz an der Käthe-Kollwitz-Schule, auf dem nach Feierabend in der Woche, aber insbesondere am Wochenende viele Bewohner des gesamten Wohngebietes Waren-West sportlich aktiv sind, ist von der Stadt dicht gemacht worden. Der Grund: Anwohner-Beschwerden.

„Seit vielen Monaten spielen wir – Eltern und ihre Mädchen und Jungen – vor allem am Wochenende Fußball oder auch Basketball auf diesem Platz. Und plötzlich ist da ein Zaun vor. Wir haben nie für Ärger gesorgt, alles immer ordentlich hinterlassen und werden jetzt alle ausgesperrt“, so ein Vater im Namen zahlreicher Anwohner gegenüber „Wir sind Müritzer“.

Der Sportplatz ist bestens ausgestattet – mit Toren, tollem Belag sowie Basketball-Körben – für einen öffentlichen Platz alles auch ganz gut in Schuss.
Warum also plötzlich die Abriegelung? Wir haben bei der Stadt nachgefragt und Sprecherin Steffi Schabbel bestätigte, dass es in den vergangenen Wochen viele Beschwerden von Anwohnern gegeben hat. Die Nutzer des Platzes hätten die Öffnungszeiten, die auf einem Schild angegeben waren, ignoriert und auch spät abends noch ordentlich Lärm gemacht.

Das haben uns auch Anwohner erzählt, als wie vor Ort waren. Das Pikante: Bei den „grölenden“ Jugendlichen, die Ihre Zigarettenstummel offenbar auch im teuren Belag ausgedrückt haben, handelt es sich Augenzeugen-Berichten zufolge nicht um Warener Jugendliche, sondern um Flüchtlinge, die den Sportplatz nach Einbruch der Dunkelheit als ihren Treffpunkt auserkoren haben und die auch zur normalen Schlafenszeit noch putzmunter und vor allem lautstark aktiv waren. Und genau das ist der Grund für die jetzige Schließung.

„Das heißt im Klartext, wir dürfen keinen Sport mehr machen, weil die Flüchtlinge nachts herum krakelen. Das kann ja wohl nicht sein. Wir bitten dazu um eine offene und ehrliche Auseinandersetzung mit der Stadt. Dieses heimliche Verriegeln hilft keiner Seite, sondern schürt Dinge, die wir nicht schüren wollen“, so ein Vater.

Nach Auskunft von Stadt-Sprecherin Steffi Schabbel ist man auch in der Verwaltung auf der Suche nach einer anderen Lösung. Denkbar wäre die Anschaffung eines Tores, das dann zu bestimmten Zeiten verriegelt wird. Dazu muss allerdings erst der Haushalt beschlossen werden.

Anmerkung: Vielleicht hätte man erst nach einer anderen Lösung suchen sollen, statt so viele Anwohner einfach vor den Kopf zu stoßen.


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