Keine Gegenstimme für den Riesen-Tauchturm: Die Stadtvertreter von Waren haben heute Abend eine der letzten Hürden für das Projekt „Aqua Regia Park“mit Tauchturm und Schwimmbad ohne Streit weggeräumt. Auf der Sonder-Stadtvertretersitzung waren – nachdem Investor Gregor Schmidt noch einmal erläutert hatte, wie er sich den weiteren Ablauf und die Kosten vorstellt – keine Fragen mehr offen. Ohne Diskussion und einstimmig wurde beschlossen, dass es einen „vorhabenbezogenen Bebauungsplan“ geben soll.
„Es kommt nicht oft vor, dass wir wegen eines Bauvorhabens eine Sondersitzung machen“, sagte Bürgermeister Norbert Möller (SPD). Aber dies sei „ein bedeutsames Vorhaben.“ Schmidt unterstrich, dass er jetzt konkreter mit Banken über die Finanzierung reden könne. „Die Investitionssumme ist 88 Millionen Euro netto, also rund 100 Millionen Euro brutto mit Mehrwertsteuer“, erläuterte der Geschäftsmann die unterschiedlichen Zahlen, die in der Öffentlichkeit kursieren.
Er selbst gehöre zu der Gruppe von Investoren, zu denen „reine Geldgeber und Fachkompetenzträger“ gehören. CDU-Abgeordneter Jürgen Seidel hob vor allem hervor, dass sogar Röbel als Nachbarstadt das Vorhaben begrüßt habe, obwohl eine Schwimmhalle durchaus auch eine Konkurrenz zur Müritz-Therme sein könne.
Vom Ablauf her soll der Bau noch 2017 beginnen und Ende 2019 fertig sein, sagte Schmidt. Nun wären noch die Satzung des Bebauungsplans und ein Durchführungsvertrag zu erarbeiten und dann zu beschließen.
Kern des „Aqua Regia Parks“ soll ein 35 Meter hoher Tauchturm sein. Dieser würde der bisher größte in Deutschland sein, aber aufgrund der abschüssigen Lage und kombiniert mit einem 140-Zimmer-Luxushotel kaum auffallen. In dem Gebäude soll es ein Schwimmbad geben, was die veranschlagten Kosten um etwa 15 Millionen Euro verteuert habe. Dazu sind ein Veranstaltungszentrum sowie Therapie- und Wellnessangeboten geplant, in die auch die Reha-Klinik und das Kurzentrum auf dem Nesselberg einbezogen werden sollen.
Auf den Wunsch von Anwohnern hin sollen bestimmte Abstände zur Bebauung nochmal überprüft werden. In Deutschland gebe es bisher vor allem bis zu 20 Meter hohe Tauchtürme. Die Investoren rechnen allein bei Tauchern mit 53 000 Interessierten im Jahr, allein wegen der nötigen Nachweise bestimmter Genehmigungen und Befähigungen.