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Channel: Wir sind Müritzer
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Leuchtende Werbung an unfallträchtiger B192 sorgt für Diskussionen

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Darf man an einer Bundesstraße einfach eine LED-Werbewand aufstellen? An dieser Frage scheiden sich derzeit in Eldenburg an der Bundesstraße 192 die Geister.
Anlass ist eine mobile Videowand auf einem Hänger, die die Betreiber der Marina Eldenburg um Steffen Schulz aufgestellt haben. „Wir machen dort Werbung für unsere Leistungen und wollen die mobile Wand auch öfter vermieten“, erklärt der Geschäftsmann. Das Straßenbauamt habe nichts dagegen, denn man dürfe „an der Stätte der Leistung Werbung machen.“ An der Schiffbauhalle direkt macht das keinen Sinn, meint Schulz. So weit, so gut .. nicht ganz.

videoNun liegt die „Stätte der Leistung“ unmittelbar an einer zeitweise stark befahrenen Straße, auf der mitunter Fahrzeuge zum Fischerhof und dem Bootsanbieter hinter der Marina abbiegen.

Autofahrer berichten von abrupten Bremsmanövern, da die vor ihnen fahrenden Autos ebenso plötzlich stoppten. Entweder weil gerade noch jemand abbog und die Autos noch warten mussten, weil ein Radfahrer fuhr, oder weil die mitunter grellen Bildern doch unerwartet plötzlich erschienen.

Sogar die Polizei hat schon kontrolliert, ob die Werbe-LED-Wand genehmigt ist. Der Landkreis verlangt sogar, dass die Werbewand schnell entfernt wird.

„Das ist immer so, wenn irgendwo etwas neu ist“, findet Schulz. Aber Wirtschaft müsse auch florieren können. Sonst könne man auch nicht Einrichtungen wie Hortzentrum oder Kitas in Waren unterstüzen wie bisher.

Solche Diskussionen habe es auch gegeben, als in Waren-West die Videowand am Fußgängerübergang aufgestellt wurde. Das habe sich inzwischen gegeben. „Wir wollen aber daran arbeiten, dass die Bilder weniger grell erscheinen“, sagt Schulz. Und um Risiken zu mindern, soll die Wand erstmal bei Dunkelheit ganz ausgeschaltet bleiben.

Auf der als Unfallschwerpunkt bekannten und kurvigen Straße, wo weitere schwierige Ein- und Ausfahrten zur Wohnsiedlung Eldenburg und zu den Müritzfischern sind, wurde die Geschwindigkeit schon auf 70 Stundenkilometer gedrosselt. Viele Radtouristen kreuzen zudem die Straße. Die Sportbootvermieter selbst würden dort sogar nur 50 Stundenkilometer für Autos begrüßen. Es gibt seit zehn Jahren zudem Pläne, dort eine Extra-Abbiegespur zu bauen, was aber realistisch gesehen noch nicht wirklich in Sicht ist.

In den nächsten Tagen ist die mobile Werbe-LED-Wand allerdings dann nicht in Eldenburg: Sie wird vom 4. bis 18. Oktober in Klink an der B192 stehen, wo sie ein Tourismusanbieter für seine Aktivitäten gemietet hat. „Mal sehen, ob dort auch Beschwerden kommen“, wartet Geschäftsmann Schulz.


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