Jetzt hat sich Warens Stadtpräsident René Drühl (CDU) doch noch zu seinem kritisierten Auftreten während des Polizeieinsatzes in der Nacht zum Mittwoch auf dem Neuen Markt geäußert. Wie berichtet, sind Drühl und ein weiterer Mann mehr als unangenehm aufgefallen, weil sie nach übereinstimmenden Zeugenberichten die Polizisten bei ihrer Arbeit behindert haben.
Nachdem die Polizei kurz nach 1 Uhr am Mittwoch den Neuen Markt in Waren wegen eines herrenlosen Rucksacks abgesperrt hat, näherten sich irgendwann zwei offensichtlich angetrunkene Männer. Sie sollen unter anderem die Absperrkegel der Polizei mit dem Fuß weggestoßen haben, einer setzte sich einen Kegel auf den Kopf. Als die Polizei die Männer des Platzes verwies, fielen Sätze wie : „Das ist meine Stadt, ich will wissen, was hier los ist.“
Einer der Störer war Warens höchster Repräsentant, also Stadtpräsident René Drühl (CDU).
Wir hatten Herrn Drühl um einen Stellungnahme gebeten, die gab’s leider nicht. Bis gestern Vormittag. Sein vorheriges Schweigen begründet er damit, dass die Mail von „Wir sind Müritzer“ bei ihm als Spam-Mail-Nachricht abgelegt worden sei…
Er und sein Begleiter seien aus dem „Ritterkeller“ gekommen und hätten ja nicht wissen können, was auf dem Markt los war Betrunken sei er nicht gewesen. Für die Sache mit den Absperrkegeln hat er folgende Erklärung: Er sei über ein „Absperrhütchen“ gestolpert, weil das auf diesem Weg ja normalerweise nicht stehe.
Als die Polizei die Beiden aufgefordert habe, einen anderen Weg zu nutzen, hätten sie es getan. „Ich möchte feststellen, dass ich niemanden der dort anwesenden Personen beleidigt habe bzw. bei seiner Arbeit während de Sicherheitsabsperrung stören wollte. Sollte für die dort anwesenden Personen ein anderer Eindruck entstanden sein, dass tut es mir leid und ich möchte mich an dieser Stelle dafür ausdrücklich entschuldigen“, so der Stadtpräsident.
Auch für den Ausruf: „Das ist meine Stadt, ich will wissen, was hier los ist.“ hat er eine Erklärung: „Ich möchte feststellen, dass ich Waren (Müritz) immer wieder gern als meine Heimatstadt bzw. meine Stadt bezeichne, dies hat weder etwas mit Besitzanspruch noch mit Hoheitsdenken zu tun, sondern zeigt einfach meine Verbundenheit zu meiner, unserer Heimatstadt Waren (Müritz).“
Unterdessen haben sich nach unserer ersten Veröffentlichung weitere Zeugen gemeldet, die über den Vorfall genau so berichtet haben, wie gestern von uns geschildert.
Damit bestätigen inzwischen mehrere Zeugen unabhängig voneinander unsere gestrige Darstellung, wonach René Drühl alles andere als über ein „Hütchen“ gestolpert ist und freundlich mit Polizisten plauderte.
Vielleicht sollte der Stadtpräsident noch einmal überlegen, wie viele Menschen zu diesem Zeitpunkt auf dem Markt anwesend waren und ganz nüchtern erlebt haben, was dort passiert ist.