Diese Zahlen sind alarmierend: Im vergangenen Jahr war jeder der 226 Mitarbeiter der Stadt Waren – dazu zählen auch Einrichtungen wie Hort und Bauhof – durchschnittlich gesehen fast 20 Tage, also einen Monat lang, krankgeschrieben.
Das geht aus dem Personalentwicklungskonzept hervor, das Warens Bürgermeister Norbert Möller den Stadtvertretern jetzt vorgelegt hat. Damit sind die Stadt-Beschäftigten doppelt so häufig krankgeschrieben wie der durchschnittliche deutsche Arbeitnehmer.
Noch nicht enthalten in den ingesamt 4514 Krankentagen, die die Mitarbeiter der Stadt Waren im vergangenen Jahr fehlten, sind Dienstbefreiungen von Eltern, deren Kinder krank waren, Beschäftigungsverbot und Mutterschutz. Wochenenden und Feiertage wurden ebenfalls nicht eingerechnet.
Die fast 20 Ausfalltage eines einzelnen Mitarbeiters verursachen – so steht’s im Konzept – je nach Gehaltsgruppe zwischen 3400 bis 3700 Euro Kosten im Jahr.
Neu ist das Krankheitsproblem in der Warener Stadtverwaltung allerdings nicht, wenngleich in den vergangenen zwei Jahren noch einmal deutlich verschärft.
So fiel im Jahr 2011 jeder Mitarbeiter durchschnittlich 19,24 Tage aus, 2012 waren’s „nur“ 17,21, 2013 lediglich 17, 2014 dann allerdings 20,11 und 2015 eben 19,98 Tage.
Als mögliche Gründe nennt der Bürgermeister in seinem Konzept die steigenden Anforderungen an die Mitarbeiter am Arbeitsplatz sowie die sich in großem Tempo „verändernden privaten Lebenssituationen“, die neue gesundheitliche Belastungen und Krankheitsbilder mit sich bringen würden.
Außerdem sei das Durchschnittsalter der Mitarbeiter mit 46,5 Jahren recht hoch, die Hälfte aller Mitarbeiter ist älter als 50 Jahre.