Das Warener Müritzfest ist gerettet. Zumindest für ein Jahr. Nach dem Hin und Her der vergangenen Wochen haben sich die Mitglieder des Hauptausschusses gestern Abend entschieden, den Vertrag mit der Müritzevent GbR von Jürgen Brandt und Klaus Weißenberg um ein Jahr zu verlängern – mit gravierenden finanziellen Folgen. Denn die bisherigen Veranstalter hatten den Vertrag fristgerecht und mit der Begründung gekündigt, dass der Zuschuss der Stadt von 10 000 Euro pro Fest längst nicht mehr ausreiche. Auch das Angebot, 10 000 Euro mehr zu bekommen, zog noch nicht. Für 15 000 Euro mehr, also jetzt 25 000-Euro-Zuschuss, organisieren sie das Fest im kommenden Jahr erneut.
„Ja, unsere Fraktion hat den Antrag gestellt, diesen 15 000 Euro mehr zuzustimmen. Klar tut das weh, aber wir wollten uns nicht hinstellen und den Warenern erklären müssen, dass es 2020 kein Müritzfest gibt“, so Toralf Schnur als Fraktionschef der FDP/MUG.
Tatsächlich wäre die Zeit mit einer Ausschreibung mehr als knapp geworden. Nötige Verträge mit Anbietern und Künstlern sind um diese Zeit längst geschlossen.
„Jetzt haben wir Zeit, eine vernünftige Ausschreibung für die Zeit ab 2021 vorzubereiten“, so Toralf Schnur, der aber auch mit Kritik an der Stadtverwaltung nicht spart. Denn die wollte den Vertrag mit den bisherigen Organisatoren kündigen – im Juli. „Das hätte schon Ende des Jahres passieren müssen“, meint Schnur, der auch großen Wert auf die Fesstellung legt, dass man die Müritz-Sail im Mai und das Müritzfest der Stadt im Juli absolut nicht vergleichen können. „Das eine ist ein rein kommerzielles Fest, das andere das Fest unserer Stadt.“ Und so schlägt er vor, dass man das Müritzfest künftig auch teilt – der kulturelle Teil soll möglichst von der Stadt und ihren Unternehmen organisiert werden, der kommerzielle von einem externen Anbieter.
Die Ausschreibung muss jetzt in der Verwaltung vorbereitet und dann von den Stadtvertretern beraten werden.